Pinsel-Tipps


Bei der großen Vielfalt der angebotenen Künstlerpinsel und Malerpinsel ist es nicht immer ganz leicht den richtigen Pinsel oder das geeignete Werkzeg für eine bestimmte Technik zu finden. Die Art und Qualität des Pinsels hat großen Einfluß auf ein Kunstwerk. Deshalb findet ihr hier viele Tipps & Infos über das wichtigste Werkzeug des Künstlers und Malers.
Welche Pinsel für welche Technik? Haare oder Borsten? Naturhaar oder vegan? Welche Stiellänge? Qualität und Preis?

Welche Pinselformen gibt es?

Es gibt zwei Grundformen auf die sich alle weiteren speziellen Formen zurückführen lassen: Rundpinsel und Flachpinsel. Beide Pinsel Grundtypen gibt es in einer Vielzahl von Größen, mit unterschiedlichen Stiellängen und verschiedenen Stielformen abhängig von der Art der Anwendung.
Ob Acrylfarben, Aquarellfarben, Ölfarben, Tempera- oder Gouachefarben, Firnis, Lack, Acryllack, Lasur oder Wandfarbe, für jede Technik und Farbzusammensetzung gibt es speziell dafür entwickelte Rundpinsel und Flachpinsel.

Rundpinsel:

Künstler-Rundpinsel gibt es mit kurzen und langen Stielen. Sie haben normalerweise eine Nummer als Größenbezeichnung, die sich auf die Größe des Pinselkopfes bezieht, aber nichts über den tatsächlichen Durchmesser aussagt. Es gibt unterschiedliche Größensysteme in Deutschland und international. Auch wird über die Größe manchmal versucht zu manipulieren um günstiger als die andere Anbieter zu sein. Ein Pinsel der Größe 2 kann also von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich groß sein. Deshalb geben wir neben der Pinselgröße auch den Durchmesser des Pinselkopfes am Haaraustritt an. Der klassische Rundpinsel gehört zur Grundausstattung  eines jeden Künstlers und Hobbymalers. Auch Profi Handwerker können nicht auf  Rundpinsel (Ringpinsel) verzichten.

Spezielle Formen des Rundpinsels:

  • runde spitze Form, für feine Konturen und Linien
  • runde stumpfe Form, ohne Spitze, geeignet zum Tupfen
  • Schlepper/ Schriftenpinsel/ Schreibpinsel haben längere Haare mit feiner Spitze. Sie nehmen viel Farbe auf, geeignet zum Schreiben, für schwungvolle Linien und zum Schraffieren
  • Ringpinsel, aus Borsten, mit oder ohne Fadenvorband, zum Streichen
  • Kapselpinsel
  • Leimpinsel, für Kalt- oder Warmleim, metallfrei
  • Schablonierpinsel, für Stupftechnik und Schabloniertechnik
  • Formerpinsel/ Aufholzpinsel/ Vergolderpinsel

 

Flachpinsel: 

Als Flachpinsel bezeichnet man flache oder breite Künstlerpinsel genauso wie breite Malerpinsel für Handwerker oder Heimwerker. Die Pinselgröße wird als Breite in Millimeter oder Zoll angegeben.

Spezieller Formen des Flachpinsels:

  • Künstler-Flachpinsel - gerade Haarform
  • Schrägpinsel - schräge Haarform
  • Katzenzungenpinsel - katzenzungenförmige Haarform
  • Plakatschreiber - längere Haare, nimmt viel Farbe auf, zum Schreiben, zum flächigen Aquarellieren
  • Fächerpinsel - fächerförmige Haarform
  • Grundierpinsel
  • Firnispinsel
  • Vertreiberpinsel
  • Modler / Clairettpinsel
  • Anschusspinsel / Anschießer
  • Lackierpinsel - breite Form, mit Borstenbesatz
  • Lasurpinsel - breite Form, mit speziellen Sythetikborsten
  • Emaillelackpinsel - leicht ovale Haarform
  • Heizkörperpinsel

 

Welche Pinselstiele passen zu meiner Maltechnik?

Viele Künstlerpinsel gibt es mit kurzen und langen Stielen. Für das Malen an der Staffelei werden längere Stiele bevorzugt, die eine größere Reichweite und mehr Abstand ermöglichen. So gibt es besonders für die Acryl- und Ölmalerei ein gutes Sortiment an langstieligen Künstlerpinseln. Für das Aquarellieren bieten sich dagegen eher kürzere Stiele an mit denen man feiner und genauer malen kann. 

Welche Haare oder Borsten gibt es und welcher Besatz ist für welche Technik geeignet?

Gab es früher nur Pinsel aus Tierhaaren und Tierborsten, so werden heute ebenfalls viele synthetische Materialien verwendet. Als Besatz oder Besteckmaterial bezeichnet man das verwendete Material für den Pinselkopf. Man unterscheidet zwischen Naturhaaren, Naturborsten, Synthetikhaaren, Synthetikborsten und Mischungen von Natur- und Synthetikhaaren oder Borsten.

Je nach verwendeten Farben oder Maltechniken findet ihr hier noch weitere Tipps und Infos über geeignete Pinsel:

Je nach Maltechnik, verwendeten Farben und gewünschten Effekten kommen unterschiedliche Haare, Borsten und Fasern zum Einsatz:

  • Rotmardserhaare stammen von den Schweifen verschiedener Marderarten. Der Name kommt von der leicht rötlichen Färbung der Haare. Das besonders elastische Haar zeichnet sich durch seine hohe Spannkraft bei gleichzeitig sehr hoher Farb- und Wasseraufnahmefähigkeit und seine lange Lebensdauer aus. Rotmarderpinsel werden gerne in der Aquarell- und Ölmalerei verwendet. Auch in der Nail Art weiß man die besondere Qualität des Rotmarderhaares sehr zu schätzen. Seit Jahrzehnten erfreuen sich Rotmarderpinsel bei Künstlern trotz des höheren Preises großer Beliebtheit.
  • Kolinskyhaare sind die teuersten und wertvollsten Rotmarderhaare und stammen ausschließlich vom Schweifhaar des sibirischen Feuerwiesels (Kolinsky oder Mustela Sibirica). Kolinsky Pinsel sind die hochwertigsten und teuersten Künstlerpinsel.
  • die feinen, elastischen Rindsohrenhaare stammen aus den Ohrenrändern der Rinder und sind länger als normale Rindshaare. Sie werden deshalb gerne für Feinhaarpinsel mit längerem Besatz verwendet wie Plakatschreiber, Schlepper, Schriftenpinsel und Ölmalpinsel.
  • Fehhaare stammen von den Schweifen verschiedener Eichhörnchen und sind die feinsten und weichsten Tierhaare. Die ganz feinen Casan-Fehhaare kommen aus Ostrußland und eignen sich besonders gut zum Bemalen von glatten Oberflächen in der Porzelan- und Glasmalerei.  Talutky-Fehhaare sind länger und werden hauptsächlich für Schreibpinsel und Schlepper verwendet. Canadische Fehhaare haben besonders feine Spitzen, sie eignen sich sehr gut für Aquarellpinsel.
  • Synthetische Fehhaare, unsere sog. micro-Fehhaare sind den Naturfehhaaren im Aussehen und Beschaffenheit sehr gut nachgebildet und diesen bei der Anwendung täuschend ähnlich. Das bietet besonders für Tierschützer eine echte vegane Alternative.
  • Iltishaare stammen vom russischen Iltis, sind eher grau und kurz. Durch ihre Feinheit und Elastizität werden sie verwendet für Ölmalpinsel, Porzellanmalpinsel und Aquarellpinsel.
  • Ziegenhaare sind weiß, graubraun oder schwarz, besonders fein und seidenweich. Deshalb eignen sie sich besonders gut für Kosmetikpinsel.
  • Ponyhaare kommen meistens aus China oder Japan, sind weich, aber nicht so elastisch. Verwendet werden sie für Schulmalpinsel, Pastellmalpinsel und einige Kosmetikpinsel.
  • Schweineborsten kommen aus China, sog. Chinaborsten. Die besten Qualitäten kommen aus dem kalten Hochland am Jangtsekiang von frei lebenden Schweinen, bekannt als Chungking Borsten nach der gleichnamigen Stadt. Diese Borsten sind sehr kräftig, elastisch und haben eine gespaltene Spitze, die sog. Fahne.
  • Synthetische Feinhaare gibt es in verschiedenen Farben und Stärken. In den letzten Jahren erreichten diese Fasern eine Qualität, die durchaus mit mit den Naturhaaren konkurieren kann. Extrem feine Spitzen, konische Form und strukturierte Oberfläche, die den Schuppen der Naturhaare gleicht und so eine gleichmäßige Farbabgabe garantiert, sind die Merkmale guter synthetischer Pinselhaare. Synthetikpinsel von guter Qualität bleiben sehr lange formstabil und halten speziell beim Arbeiten auf rauhem Malgrund deutlich länger.
  • Kunstborsten ab einem Durchmesser von 0,20 mm bestehen aus sehr elastischen Nylon Fasern mit einer extrem langen Lebensdauer und einer hohen Formbeständigkeit.

 

Wie reinige und pflege ich meine Künstlerpinsel und guten Malerpinsel richtig und nachhaltig?

Damit Sie lange Freude an Ihren hochwertigen Pinseln haben finden Sie hier verschiedene Pflegetipps:  Pinselreinigung & Pflege